Erstmals wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems in Organmaterial untersuchter Schaffeten aus dem Einzugsgebiet des CVUA-RRW das virale Genom des sogenannten „Schmallenberg-Virus“ nachgewiesen. Das entsprechende Organmaterial wurde in der Pathologie des CVUA-RRW durch eine Sektion von den eingelieferten missgebildeten Schaflämmern gewonnen.
Die Schaffeten wiesen bei der pathologisch-anatomischen Untersuchung im CVUA-RRW die für eine Infektion mit Orthobunya-Virus typischen pathologisch-anatomischen Veränderungen auf. Derartige Veränderungen äußern sich durch angeborene Gelenksteife (Arthrogrypose), Seitverbiegung der Wirbelsäule (Skoliose), Schiefhals (Torticollis), athrophische Skelettmuskulatur, Blasenhirn (Hydrancephalie) und/oder Fehlen des Kleinhirns. Im Fachgebiet "Virologie und diagnostische Molekularbiologie" ist jetzt der Virusnachweis aus Probenmaterial mittels real-time RT-PCR möglich. Ein Antikörpernachweis steht zur Zeit noch nicht zur Verfügung.
Zum Nachweis der Virusinfektion sollten ganze Tierkörper von abortierten, tot geborenen oder in den ersten Lebenswochen verendeten Schaf- und Ziegenlämmern und Kälbern eingesandt werden. Nachgeburtsmaterial (Plazenta) sollte – sofern vorhanden – ebenfalls unbedingt mit zur Untersuchung gelangen.