Die Blauzungenkrankheit breitet sich in NRW weiter aus und verursacht neben dem Tierleid auch wirtschaftliche Schäden. Seit dem 12. Oktober 2023 wurden Ausbrüche mit dem Serotyp 3 (BTV-3) in ganz Deutschland – zuletzt in Bayern – festgestellt. Insgesamt gibt es aktuell weit mehr als 1000 Fälle in Nordrhein-Westfalen und täglich werden es mehr (s. Karte des FLI)

Aufgrund der stark angestiegenen Zahl der beobachteten typischen klinischen Symptome werden seit Anfang Juli sehr viel mehr Proben zur Untersuchung an die Veterinäruntersuchungsämter zur Abklärung geschickt. Alleine im CVUA-RRW wurden bisher von ca. 14.000 Rindern und 2.000 Schafen, Ziegen und anderen Tieren bevorzugt Blutproben untersucht. Mittlerweile sind diese in der PCR-Diagnostik zu etwa 95% positiv. 

Sofern verfügbar, werden zur Beherrschung einer Tierseuche Impfstoffe zur Reduzierung / Vermeidung der Schäden eingesetzt. Seit kurzem stehen drei BTV3-Impfstoffe zur Verfügung, deren Anwendung/Einsatz zwar durch Eilverordnung erlaubt ist, für die es aber bisher keine offizielle Zulassung gibt. Eine Untersuchung auf Antikörper ist wenig sinnvoll, da weder zwischen Impf- und Feldvirusantikörpern unterschieden werden kann, noch eine Aussage zum Immunschutz getroffen werden kann. 

Autoren: Dr. Claudia Bunzenthal/Michael Saßerath